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Vorbereitung für Tech Vorträge, Part 2: Was, warum und wie

7. Januar 2019 • ☕️ 5 min read

Ich habe bereits ein paar Tech Voträge gehalten, die in meinen Augen gut liefen.

Hin und wieder werde ich gefragt, wie ich mich auf meine Vorträge vorbereite. Die Antwort hängt von jedem Speaker persönlich ab. Ich möchte nun teilen, was für mich funktioniert.

Dies ist der zweite Artikel in einer Serie, in der ich meinen Prozess zur Vorbereitung für Tech Vorträge erkläre - von der ersten Idee bis zum Tag der Präsentation.


In diesem Artikel werde ich mich auf das was, warum und wie meiner Vorträge fokussieren. Dies am Anfang durchzuführen hilft mir einiges an Kopfschmerzen in einer späteren Phase zu vermeiden.


Wenn du den Film Inception noch nicht gesehen hast, schaue ihn heute. Es ist ein unterhaltsamer Blockbuster mit bewustseinsverändernden Szenen und einer belebten Handlung. Aber wie Ryan Florence mir gelehrt hat, enthält es gute Ratschläge, um einen unvergesslichen Vortrag zu erstellen.

Dieser Film handelt davon, anderen Personen im Schlaf Ideen in ihre Köpfe zu setzen. Die klingt ein wenig eindringlich (und ist im Film illegal). Jedoch wenn du dich zu einem Vortrag bereit erklärt hast, ist dies eine ziemlich genaue Beschreibung deiner Herausforderung.


Was ist die eine Sache, die die Zuhörer von deinem Vortrag mitnehmen sollen? Ich versuche diesen Satz so früh wie nur möglich zu formulieren. Diese Idee sollte nicht länger als ein dutzend Worte sein. Personen vergessen schnell das Meiste was gesagt wurde, sodass du sorgsam auswählen musst, was bei ihnen hängen bleiben soll. Es ist der Samen, den du in die Köpfe einpflanzen möchtest.

Drehender Kreisen aus dem Film Inception

Als Beispiel, dies sind die Hauptideen meiner Vorträge:

  • Hot Reloading: “Funktionale Prinzipien verbessern den Entwicklungsworkflow.”
  • Beyond React 16: “Das Warten auf CPU und IO hat eine einheitliche Lösung.”
  • Introducing Hooks: “Hooks machen zustandsorientierte Logik wiederverwendbar.”

Nicht immer sage ich die zentrale Idee explizit oder schreibe sie auf eine Folie, aber sie ist immer das geistige Rückrad meiner Vorträge. Alles was ich sage und zeige muss letzendlich zu dieser Idee beitragen. Dies möchte ich dir belegen.


Eine Idee ist das “Was” meines Vortrags. Aber es existiert noch das “Wie” und “Warum”:

Pyramide: “Wie” steht über “Was”. “Was” steht über “Warum”.

“Wie” ist meine Methode der Auslieferung meiner Idee zum Publikum. Persönlich präferiere ich Live Demos, aber es gibt viele Dinge die funktionieren können. Ich werde das “Wie” in späteren Artikeln dieser Serie genauer beschreiben.

Wir haben soeben das “Was” diskutiert, welches die Kernidee des Vortrags darstellt. Es ist der Gedanke, den ich in deinen Kopf planze und den Einblick mit dem ich dich verlassen möchte. Dies sollen schließlich die Zuhörer mit ihren Freunden und Kollegen teilen.

Dies bringt uns zum “Warum”.


Um das “Warum” zu erklären zitiere ich einen Dialog aus dem Film Inception:

(Warnung: Spoiler!)

Cobb: “Ich werde das Imperium meines Vaters zerteilen.” Dies ist offensichtlich eine Idee, die Robert selbst ablehnen wird. Deshalb müssen wir diese in sein Unterbewustsein einpflanzen. Das Unterbewusstsein ist von Emotionen motiviert, richtig? Nicht Vernunft. Wir müssen einen Weg finden, dies in ein emotionales Konzept zu übersetzen.

Arthur: Wie übersetzt du eine Geschäftsstrategie in eine Emotion?

Cobb: Deshalb sind wir hier, um es herauszufinden. Robert’s Beziehung zu seinem Vater ist bestenfalls angespannt.

Eames: Gut, können wir damit arbeiten? Wir können ihm vorschlagen, das Zerschlagen der Firma seines Vaters als ein “Geh zum Teufel!” Schrei zu sehen.

Cobb: Nein, weil ich denke, dass positive Emotionen negative jederzeit übertreffen. Wir alle sehnen und nach Versöhnung und Entspannung. Wir benötigen zu all dem eine positive emotionale Reaktion für Robert Fischer.

Eames: In Ordnung, gut, wie wäre es damit? “Mein Vater akzeptiert, dass ich es auf meine Weise mache und nicht seinen Fußstapfen folge.”

Cobb: Das könnte funktionieren.

Nun, ich schlage nicht vor mit deinem Vortrag Imperien zu zerschlagen.

Aber es muss einen Grund geben, weshalb du vor tausenden Personen über etwas sprichst. Du glaubst an etwas - und du möchtest dieses Gefühl teilen. Dies ist das “Warum” - der emotionale Kern deines Vortrags.


Hier sind Beispiele für das “Was”, “Warum”, and “Wie” meiner Vorträge.

Wie: “Live Demo”. Was: “Funktionale Prinzipien verbessern den Entwicklungsworkflow”. Warum: “Erstelle deine eigenen Tools, damit das Programmieren Spaß macht”.

(Die obere Pyramide ist für: Hot reloading with time travel)

Wie: “Live Demo”. Was: “Das Warten auf CPU und IO hat eine einheitliche Lösung”. Why: “React kümmert sich sowohl um das Nutzer-, als auch das Entwicklererlebnis”.

(Die obere Pyramide ist für: Beyond React 16)

Wie: “Live Demo”. Was: “Hooks machen zustandsorientierte Logik wiederverwendbar.” Warum: “Hooks offenbaren die wahre Natur von React”.

(Die obere Pyramide ist für: Introducing Hooks)

Ein unvergesslicher Vortrag nutzt eine präzise Idee, weckt das Interesse der Zuhörer und hat eine klare und überzeugende Ausführung. Dies ist das “Was”, “Warum”, and “Wie”.


In diesem Artikel habe ich beschrieben wie ich die Kernidee meiner Vorträge organisiere. Ich möchte erneut betonen, dass ich nur teile, was bei mir funktioniert - es gibt viele Arten von Vorträgen und deine Perspektive kann eine ganz andere sein.

In den nächsten Artikeln dieser Serie werde ich über die Vorbereitungen vom Überblick des Vortrags, den Folien, dem Proben und was ich am Tag des Vortrags mache sprechen.

Nächster Artikel der Serie: Vorbereitung für Tech Vorträge, Part 3: Inhalt.

Vorheriger Artikel der Serie: Vorbereitung für Tech Vorträge, Part 1: Motivation.